Wie ich auf den Hyundai Ioniq Electric kam…

Über den Kanal von Horst Lüning wurde ich Mitte 2016 auf das Thema E-Mobilität aufmerksam.

Über die Berichte seines Tesla Model S habe ich dann Anfang 2018 eine Probefahrt bei Tesla im Model S 100 D gemacht und bis dahin wusste ich nicht, dass die enorme Beschleunigung einem das Blut aus der Gesichtshälfte ziehen konnte…. So müssen sich Kampfpiloten fühlen. Dann dachte ich mir, eigentlich möchte man nichts anderes mehr fahren, als ein elektrisch betriebenes Fahrzeug. Nun folgte ich dem Rat, den mir ein Schulfreund gab, mal die Kosten für meinen Kia Ceed 1.6 Benziner (welchen ich seit 10/2017 fuhr) aufzuschreiben und diese mit den zu erwartenden Kosten eines Ioniqs, welchen er gerade im Außendienst fuhr, zu vergleichen. Excel ist Dein Freund. Auch Herr Lüning hat seine Teslas auf diese Weise berechnet, nach der Total Cost of Ownership Methode (kurz: TCO)

Die Rechnung

Ich tat es und dabei kam folgendes heraus: Auf 25.000 km/Jahr Fahrleistung: Gebrauchter 4 Jahre alter KIA Ceed (Golfklasse) Benziner 1.6 GDI Spirit (volle Hütte) für 9000,- EUR vs. Hyundai Ioniq Style (Golf Kombi-Klasse) (mittlere Hütte) für 30.800,- EUR. TCO-Methode: Beide Fahrzeuge „abgeschrieben“ auf 7 Jahre mit Restwert NULL. Fahrleistung im Jahr 25.000 km. Stromkosten 40,- EUR im Monat (habe ich Dank kostenlosem Strom bei ALDI und Kaufland noch nicht erreicht). Ich habe den Kia-Benziner tatsächlich genau 1 Jahr gefahren, der mich 8000,- EUR im Jahr mit Abschreibung (bei 7 Jahren) und Betriebskosten gekostet hat. Ich dachte, das ist doch ein Wahnsinn.

Die laufenden Kosten haben nur wenige Autobesitzer auf der Uhr, viele verdrängen das. Aber Excel ist da eindeutig!

Da sind die 9000,- EUR Kaufpreis für den Kia ein Witz dagegen. Das muss doch anders gehen, dachte ich mir. Mein Freund fuhr den Ioniq und empfahl mir eine Excel-Tabelle mit TCO. Ich sollte einfach mal beim KIA alles auf 7 Jahre verteilen (solange hält der Deutsche im Schnitt sein Auto) und dann den Ioniq dagegen ansetzen. Versicherung, Abschreibung und Durchsichtstermine sowie Winterreifen sind vom Preis bekannt. So, den Ioniq für ein Jahr gefahren und auch alles in Exel aufgeschrieben. Dabei kam heraus, dass nach 7 Jahren beide Autos mit 0,- EUR Restwert -und hier habe ich sogar dem Kia einen Vorteil verschafft, da dieser sicher mit 11 Jahren weniger beim Verkauf einbringt, als der Stromer mit 7 Jahren Fahrzeugalter-, der billige Kia pro Jahr ab dem 1. Jahr ca. 1.400 EUR mehr kostet als der Stromer. Meine persönliche „Ersparnis“ in 7 Jahren: ca. 9.800 EUR.

Für mich ist der Fall klar!

Das Ergebnis

Somit waren meine Hauptargumente für die Anschaffung des Ioniqs die Kosten zusammen mit dem Fahrspaß. Es ist zwar kein Tesla, aber bezahlbar, das effizienteste E-Auto am Markt mit viel Platz und vielen Assistenzsystemen on Board.

Jeden Tag genieße ich dieses Auto im Außendienst und werde das weiterhin tun. Die Schnell-Ladefähigkeit, die tolle Reisegeschwindigkeit (Nürnberg-Hamburg in vergleichbarer Zeit wie ein Tesla Model S 75 laut (abetterrouteplanner) und die Unkompliziertheit, dazu die guten Garantie-Bedingungen von Hyundai machen den Ioniq 28 kwh zu einem derzeit der besten Preisleistungsautos unter den bezahlbaren E-Autos abseits von Tesla.

Dass ich gleichzeitig vor Ort keine Abgase erzeuge, die Nachbarn früh morgens und nachts nicht mehr nerve (früher war ich eisenharter TDI-Fahrer) und nun vielleicht auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leiste, indem ich keine Rohstoffe mehr unwiederbringlich verbrenne, das alles nehme ich gern mit.

Woher nehmen und nicht warten

Ursprünglich hatte ich den Wagen neu bestellt, allerdings war die Wartezeit 12 Monate. Dann warf mir Excel aus, dass ich jeden Monat ca. 150 Euro verliere, wenn ich weiterhin den Kia fahren würde. Daher entschied ich mich, einen gebrauchten Ioniq zu nehmen und die Bestellung zu stornieren. Den Wagen von Maik zu übernehmen, war eine der besten Entscheidungen in meinem Autofahrerleben.

Jan